Wettbewerb "Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2022"
Zwei Preisträgerinnen aus dem Landkreis Donau-Ries

© Michael Landes
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat zwei Bäuerinnen aus dem Landkreis Donau-Ries im Wettbewerb "Bäuerin als Unternehmerin des Jahres" ausgezeichnet: Anna Landes aus Zirgesheim bei Donauwörth erhielt einen Staatsehrenpreis und Daniela Golder-Eisenbarth aus Reimlingen einen Anerkennungspreis.
Prämiert wurden Bäuerinnen, die einen eigenen Betriebszweig auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich aufgebaut haben. Der seit 20 Jahren laufende Wettbewerb stand heuer unter dem Motto "Frauen – kreativ und zukunftsorientiert".
Staatsehrenpreis und Anerkennungspreis
Insgesamt wurden vier Frauen aus Bayern zu „Unternehmerinnen des Jahres“ gekürt. Sie dürfen sich über einen Staatsehrenpreis und ein Preisgeld in Höhe von 2500 € freuen. Zusätzlich verlieh das Staatsministerium zwei Anerkennungspreise für besondere Leistungen. Die Preise wurden den Bäuerinnen von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am 26. Oktober feierlich übergeben.
„Mutige und engagierte Frauen“
In seinem Festvortrag zur Preisverleihung würdigte Pater Anselm Grün von der Benediktinerabtei Münsterschwarzach die ausgezeichneten Unternehmerinnen als Beispiele für mutige und engagierte Frauen, die innovative Ideen umgesetzt haben und mit ihren Unternehmen erfolgreich sind.

®Tobias Hase/StMELF
Die Wahl zur „Unternehmerin des Jahres“ oblag einer unabhängigen Fachjury, die aus 23 Bewerberinnen auszuwählen hatte. Berücksichtigt wurden dabei ihr wertvoller Beitrag zum Einkommen und zur Stabilisierung des landwirtschaftlichen Familienbetriebs sowie ihre innovativen Geschäftsideen, die sie mit hohem persönlichem Einsatz und Risikobereitschaft umgesetzt haben. Außerdem würdigte die Jury den Einsatz der vielseitigen Kompetenzen und Potenziale im Betriebs-, Haushalts- und Personalmanagement. Die Bäuerinnen hätten Arbeitsplätze geschaffen, sie böten attraktive Produkte an, stärkten regionale Wirtschaftskreisläufe, seien gemeinwohlorientiert aktiv und beeinflussten damit positiv die Struktur im ländlichen Raum. Darüber hinaus wirkten sie als Botschafterinnen und als Bindeglieder zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft.

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Mit Anna Landes aus Zirgesheim im Donau-Ries-Kreis ging der Staatsehrenpreis an eine Meisterin der Hauswirtschaft, gelernte Bürokauffrau und ehemalige Schülerin der Staatlichen Landwirtschaftsschule Wertingen, Abteilung Hauswirtschaft. In ihrem Hofladen bietet Landes für den täglichen Bedarf Produkte mit bester Qualität aus der Region an. Das ist umso bedeutender, als es in Zirgesheim weder Nahversorger noch Gaststätten gibt. Ein Cafe neben dem Hofladen verfügt über 30 Sitzplätze, die Gäste können durch ein Fenster den Hühnern zuschauen. Neu im Sortiment ist eine Kochbox.
Nachhaltige Energieversorgung
Anna Landes und ihr Ehemann Michael haben den Betrieb vor sieben Jahren übernommen und wollten die Direktvermarktung mit Hofladen ausbauen. Sie gestalteten die alte Werkstatt zu einem Hofladen um und ergänzten ihn mit einem Bauernhofcafe. Einen weiteren Betriebszweig bilden die 5000 Legehennen. Perfekt in Szene gesetzt wurde die nachhaltige Energieversorgung des Bauernhofs durch einen komplett verglasten Hackschnitzelbunker neben dem Laden.
Innovative Kochbox
Anfang 2022 wurde der Hofladen durch einen Online-Shop ergänzt. Die neu entwickelte Kochbox erlaubt es Kunden, im Online-Shop ein Gericht samt allen dafür benötigten Zutaten einschließlich Rezept zu wählen. Bei den Zutaten handelt es sich um regionale Produkte aus dem Hofladen. Als Hauswirtschaftsmeisterin engagiert sich Anna Landes aktiv in der beruflichen Ausbildung zur Hauswirtschaft.

©Tobias Hase/StMELF
Daniela Golder-Eisenbarth freute sich über den Anerkennungspreis für ihren Bauernhofkindergarten in Reimlingen im Landkreis Donau-Ries. Sie verwandelte ihren landwirtschaftlichen Betrieb in einen Ort der Begegnung von Mensch, Tier und Natur. Die Bäuerin ermöglicht es Kindern, die Landwirtschaft zu erleben, und vermittelt ihnen Bildung auf lebensechte Weise.
Erfahrung aus der Kinderpflege genutzt
Bei der Kinderpflege konnte Golder-Eisenbarth die besondere Wirkung von Tieren und Natur auf die Jüngsten beobachten. Um diese Erfahrung zu nutzen, eröffnete sie nach einer dreijährigen Genehmigungs-, Planungs- und Bauphase im September 2021 ihren Bauernhofkindergarten. Dazu wurde ein hundert Jahre alter Holzstadel aufwändig und liebevoll mit sehr viel Eigenleistung saniert.
Nachhaltigkeit aktiv erleben
Auf der kleinen Hofstelle versorgen die Kinder Schafe, Hühner, Hasen und Meerschweinchen, sie helfen beim Anbau von Obst und Gemüse und beim täglichen Kochen. Außerdem dürfen sie mit Naturmaterialien basteln und damit Nachhaltigkeit aktiv erleben. Mit der Aufnahme von Integrationskindern unterstützt Golder-Eisenbarth auch entwicklungsverzögerte Kinder und deren Familien. Mit diesem innovativen Betriebszweig nutzt die Reimlinger Bäuerin ihre kleine Hofstelle und schafft ein zusätzliches Einkommen für den Nebenerwerbsbetrieb mit seiner hundertköpfigen Mutterkuhherde. Die Sozialwirtin plant eine Teilnahme am Programm „Erlebnis.Bauernhof“.