Krankheitsmonitoring im Getreide

In Wintergerste und -weizen können verschiedene Krankheiten auftreten. Zur Bestimmung des optimalen Fungizideinsatzes werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Proben in Wintergerste und Winterweizen extra Proben genommen und analysiert.

Proben wurden in Wintergerste und in Weizen am 15.04.2024 gezogen. Ziel ist es, unnötige Fungizid Anwendungen zu vermeiden und trotzdem auftretende Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen. Ein Pflanzenschutzeinsatz ist immer erst bei Überschreitung der wirtschaftlichen Schadschwelle sinnvoll. Erst zu diesem Zeitpunkt übersteigt der abgesicherte Mehrertrag die Kosten für Mittel und Überfahrt. Vor allem in den letzten Jahren war es oft sehr wirtschaftlich nur eine Fungizidmaßnahme durchzuführen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Besonders vorbeugende Fungizideinsätze zum Wachstumsregler-Termin sind nicht sinnvoll und nach guter fachlicher Praxis abzulehnen.

Die Monitoring-Ergebnisse dienen als Hilfestellung zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes. Hierfür wurden auf 4 Standorten Spritzfenster, innerhalb derer keine Fungizide eingesetzt werden, angelegt. Wöchentlich werden ab dem Entwicklungsstadium BBCH 30 Pflanzenproben vom AELF Nördlingen-Wertingen gezogen und anschließend vom AELF Augsburg ausgewertet. Die Monitoringflächen befinden sich in Löspingen, Wallerstein und Marzelstetten. Die Wintergersten wurden am 25.09. nach Winterweizen (Löpsingen) und 29.09. nach Mais (Marzelstetten) gesät. Die Winterweizen am 09.10. nach Winterraps (Marzelstetten) und 10.10. nach Mais (Wallerstein). Die Ergebnisse helfen den Landwirten bei der Planung, sind allerdings nicht als allgemeine Empfehlung anzusehen. Ein geplanter Fungizideinsatz ist immer anhand der aktuellen Witterung und dem Krankheitsdruck auf dem eigenen Schlag abzuwägen.

Die Beprobung in der Wintergerste für KW 16 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Wintergerste 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauRynchosporiumNetzfleckenZwergrostHalmbruch
EISeuversholzEsprit34---
EIBuxheimAlmut37---O
DONLöpsingenSandra33-O-
ARettenbergenSandra39--O
AICPetersdorfJulia37-O-O
DAHOberrothArthene37---O
FFBEgenhofenSU Vireni39O-O
GZGünzburgSU Vireni37---
LLLandsbergArthene39O--O
GZSchneckenhofenSandra34---
MNPfaffenhausenArthene37--OO
DLGMarzelstettenArthene41---O-

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Wintergersten befinden sich in dieser Woche zumeist bei der Entwicklung des Fahnenblattes (BBCH 37-39), bei späteren Saatterminen und kühleren Lagen auch noch darunter. Wie sich bereits in der vergangenen Woche gezeigt hat, ist der Befall mit Zwergrost dominierend, an fünf Standorten auch über der Bekämpfungsschwelle von 30 % und an den Standorten Löpsingen und Marzelstetten unter der Bekämpfungsschwelle. Da sich Zwergrost als wärmeliebender Pilz bei der Kälte der vergangenen Tage nicht weiter ausbreiten konnte, sind die Schwellenüberschreitungen im Vergleich zur Vorwoche sogar etwas zurückgegangen, so dass sich in den allermeisten Fällen eine Behandlung hinauszögern lässt, was im Hinblick auf die anstehende Ramulariabehandlung von Vorteil ist.

Die Beprobung in Winterweizen für KW 16 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Winterweizen 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSptoria nodorumSeptoria triticiDTRGelbrostBraunrostHalmbruch
EIBuxheimChevignon31-------
EISeuversholzRGT Reform31--O----
DONWallersteinApostel32-------
NDFeldkirchenKometus32------
AAchsheimKWS Emmerick31--O----
GZSchneckenhofenPatras31--O----
GZGünzburgSU Jonte32------
AUntermeitingenRGT Reform31--O----
PAFKreutenbachAsory32--O----
AICAinertshofenKWS Keitum31--O----
LLLandsbergKWS Emmerick31--O-O--
DAHGroßberghofenRGT Reform31-------
FFBDürabuchKWS Emmerick31-------
DLGMarzelstettenAsory32------
MNSalgenSU Jonte32--O----

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Winterweizenbestände haben sich in der momentanen kühlen Witterung kaum weiterentwickelt und befinden sich überwiegend im Ein- bis Zweiknotenstadium (BBCH 31-32). Verschiedentlich zeigen sich Altinfektionen mit Septoria Tritici. Da an mehreren Standorten bereits jetzt bei anfälligeren Sorten die Schwelle auf F-4 überschritten, sollten die Bestände kontrolliert werden und bei Überschreitung der Bekämpfungsschwelle unmittelbar nach dem Regen behandelt werden.

Die Beprobung in Dinkel für KW 16 zeigt folgende Ergebnisse

LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSeptoria nodorumSeptoria triticiDTRRosteHalmbruch
DONRiedlingenHohenloher31O-----
LLLandsbergZollernfit30-O----