Maismonitoring KW 39
Trockensubstanzgehalte nochmals angestiegen

MaisfeldZoombild vorhanden

© Wolfgang Seemann/LfL

Zur Bestimmung des optimalen Erntezeitpunktes bei Silomais werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Trockensubstanzuntersuchungen durchgeführt. Im Rahmen des Monitorings wird an den in der Tabelle aufgeführten Standorten wöchentlich eine Stichprobe von zwei Pflanzen genommen und die Trockensubstanz von Kolben und Stängel bestimmt. Die aktuelle Probenahme fand am 25.09.2023 statt.

Die Siloreife ist in der Regel ab einem Trockenmassegehalt von 30 % in der Gesamtpflanze und von 55 % im Kolben erreicht. Zu berücksichtigen ist die unterschiedliche Reifeentwicklung je nach Sorte, Standort und Saatzeitpunkt.

Die Ergebnisse der Trockensubstanzuntersuchungen dienen als Anhaltswerte und ersetzen nicht die Kontrolle der eigenen Bestände. Das Monitoring endet mit dieser Woche, da die Standorte voraussichtlich bis zum 02.Oktober 23 gehäckselt werden

Die Beprobung in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries für KW 39 zeigt folgende Ergebnisse:
Standort*ReifezahlSaatzeitpunktTM-Gehalt in %
GesamtpflanzeRestpflanzeKolben
MaurenFAO 24020.05.2335,022,653,7
DeisenhofenFAO 28005.05.2341,327,358,4
LaugnaFAO 24005.05.2340,525,858,9
LaugnaFAO 25021.05.2359,1
* Im Monitoring wurden die Standorte Bliensbach, Huishiem, Oberliezheim und Oppertshofen bereits gehäckselt und sind daher nicht mehr aufgeführt.
Herbstliche Witterung
Die kühleren Temperaturen unter weiterhin trockener Witterung lassen den Ernteprozess im Mais weiter voran schreiten. Vier der beprobten Standorte wurden bereits gehäckselt. Das Monitoring dieser Woche zeigt gering ansteigende TS-Gehalte (um etwa 4 %) im Kolben in Laugna, während auf den Standorten Mauren und Deisenhofen kaum Veränderungen festzustellen sind. Die TS-Gehalte in der Gesamtpflanze sind auf den verbliebenen Standorten leicht erhöht (um etwa 2 %). Eine zeitnahe Ernte wird aufgrund sich kaum ändernder TS-Gehalte empfohlen.
Stärkeeinlagerung im Mais
Solange die Maispflanze ausreichend grüne Blätter aufweist, kann sie noch assimilieren, d.h. Zucker bilden und diesen als Stärke im Kolben einlagern. „Ausreichend“ heißt, solange mindestens die halbe Pflanze noch grün ist. Ab 58 % TM im Korn ist keine weitere Stärkeeinlagerung zu erwarten.
Häcksellänge von 5 mm empfohlen
Bei einem TM-Gehalt von mehr als 25 % in der Restpflanze ist die Verdichtung im Silo oft problematisch. Um eine ausreichende Verdichtung im Silo sicher zu stellen, gilt für die Häcksellänge: je trockener desto kürzer! Bei TM-Gehalten von über 37 % wird eine Häcksellänge von rund 5 mm empfohlen. Auf gleichmäßige Schichten (nicht über 30 cm), ausreichend Walzgewicht und den Einsatz von DLG-geprüften Siliermitteln, besonders im oberen Drittel, ist zu achten. Wichtig: Silos sechs bis acht Wochen unter Verschluss halten, bis der Silierprozess abgeschlossen ist.
Höherer Zuckergehalt bei kolbenlosem Silomais
Bei kolbenlosem Silomais ist ein höherer Zuckergehalt zu erwarten, da hier noch keine Umwandlung von Zucker in Stärke stattgefunden hat. Um eine Nacherwärmung sowie damit verbundene Qualitäts- und Futterverluste (Schimmelbildung!) zu vermeiden, ist der Einsatz von Siliermitteln und das Geschlossenhalten des Silos für mindestens acht Wochen dringend erforderlich. Zudem ist der Zuckergehalt in der Fütterung zu berücksichtigen (Futteruntersuchung).
Druschtermin für Körnermais naht
Siliergut besitzt bei großer Hitze und Trockenheit eine höhere Materialtemperatur und somit auch Silostockwärme. Daher sollte der Ernteprozess nach Möglichkeit in die Morgen- oder Abendstunden gelegt werden. Die Entwicklung der Maisernte 2023 bleibt spannend. Hält die spätsommerliche Witterung an, wird auch in Kürze der Druschtermin für Körnermais anstehen.