Reifemonitoring im Silomais KW 38

SilomaisZoombild vorhanden

© Dr. Michael Ammich/AELF

Zur Bestimmung des optimalen Erntezeitpunktes bei Silomais werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch 2024 wieder Trockensubstanzuntersuchungen durchgeführt.

Im Rahmen des Monitorings werden an den in der Tabelle aufgeführten Standorten wöchentlich eine Stichprobe von zwei Pflanzen genommen und die Trockensubstanz von Kolben und Stängel bestimmt. Die aktuelle Probenahme fand am 16.09.2024 statt. Die Siloreife ist in der Regel ab einem Trockenmassegehalt von 30 % in der Gesamtpflanze und von 55 % im Kolben erreicht. Zu berücksichtigen ist die unterschiedliche Reifeentwicklung je nach Sorte, Standort und Saatzeitpunkt. Die Ergebnisse der Trockensubstanzuntersuchungen dienen als Anhaltswerte und ersetzen nicht die Kontrolle der eigenen Bestände.

Die Beprobung in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries für KW 38 zeigt folgende Ergebnisse:

StandortReifezahlSaat amTM-Gehalt in % GesamtpflanzeTM-Gehalt in % RestpflanzeTM-Gehalt in % Kolben
SchmähingenFAO 24001.05.24gehäckselt
SchwennenbachFAO 26025.04.24gehäckselt
KicklingenFAO 24022.04.24gehäckselt
Lauterbach 1FAO 26001.05.2439,522,762,9
Lauterbach 2FAO 26001.05.2437,223,562,0

In diesem Jahr unterscheiden sich die Maisbestände in ihrer Entwicklung deutlich voneinander. Teils sind die Schläge inhomogen. Zurückzuführen ist dies auf die schwierigen Aussaatbedingungen, die extremen Niederschläge und der damit verbundenen Staunässe.

Aufgrund der warmen Temperaturen, Ende Juli und in den ersten Augustwochen, ist der Reifeprozess schnell fortgeschritten und die Siloreife mittlerweile auf allen Monitoringstandorten erreicht.

Vielerorts wurde mit der Maisernte, vor der Kalenderwoche 36, schon begonnen. Die regenreichen Tage und kühlen Temperaturen in der letzten Wochen (KW 37) haben den Reifeprozess kaum ausgebremst. Es ist zu erwarten, dass auch der restliche bestehende Mais, sobald der Boden wieder befahrbar ist, voll geerntet wird in KW 38 und 39.

Solange die Maispflanze ausreichend grüne Blätter aufweist, kann sie noch assimilieren, d.h. Zucker bilden und diesen als Stärke im Kolben einlagern. „Ausreichend“ heißt, solange mindestens die halbe Pflanze noch grün ist. Ab 58 % TM im Korn ist keine weitere Stärkeeinlagerung zu erwarten.

Bei einem TM-Gehalt von mehr als 25 % in der Restpflanze ist die Verdichtung im Silo oft problematisch. Um eine ausreichende Verdichtung im Silo sicher zu stellen, gilt für die Häcksellänge: je trockener desto kürzer! Bei TM-Gehalten von über 37 % wird eine Häcksellänge von ca. 5 mm empfohlen.

Auf gleichmäßige Schichten (nicht über 30 cm), ausreichend Walzgewicht und den Einsatz von DLG-geprüften Siliermitteln, besonders im oberen Drittel, ist zu achten. Wichtig: Silos sechs bis acht Wochen unter Verschluss halten, bis der Silierprozess abgeschlossen ist.

Bei kolbenlosem Silomais ist ein höherer Zuckergehalt zu erwarten, da hier noch keine Umwandlung von Zucker in Stärke stattgefunden hat. Um eine Nacherwärmung sowie damit verbundene Qualitäts- und Futterverluste (Schimmelbildung!) zu vermeiden, ist der Einsatz von Siliermitteln und das Geschlossenhalten des Silos für mindestens acht Wochen dringend erforderlich. Zudem ist der Zuckergehalt in der Fütterung zu berücksichtigen (Futteruntersuchung).

Siliergut besitzt bei großer Hitze und Trockenheit eine höhere Materialtemperatur und somit auch Silostockwärme. Daher sollte der Ernteprozess nach Möglichkeit in die Morgen- oder Abendstunden gelegt werden.