Krankheitsmonitoring im Getreide KW 18

In Wintergerste und -weizen können verschiedene Krankheiten auftreten. Zur Bestimmung des optimalen Fungizideinsatzes werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Proben in Wintergerste und Winterweizen extra Proben genommen und analysiert.

Proben wurden in Wintergerste und in Weizen am 29.04.2024 gezogen. Ziel ist es, unnötige Fungizid Anwendungen zu vermeiden und trotzdem auftretende Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen. Ein Pflanzenschutzeinsatz ist immer erst bei Überschreitung der wirtschaftlichen Schadschwelle sinnvoll. Erst zu diesem Zeitpunkt übersteigt der abgesicherte Mehrertrag die Kosten für Mittel und Überfahrt. Vor allem in den letzten Jahren war es oft sehr wirtschaftlich nur eine Fungizidmaßnahme durchzuführen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Besonders vorbeugende Fungizideinsätze zum Wachstumsregler-Termin sind nicht sinnvoll und nach guter fachlicher Praxis abzulehnen.

Die Monitoring-Ergebnisse dienen als Hilfestellung zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes. Hierfür wurden auf 4 Standorten Spritzfenster, innerhalb derer keine Fungizide eingesetzt werden, angelegt. Wöchentlich werden ab dem Entwicklungsstadium BBCH 30 Pflanzenproben vom AELF Nördlingen-Wertingen gezogen und anschließend vom AELF Augsburg ausgewertet. Die Monitoringflächen befinden sich in Löspingen, Wallerstein und Marzelstetten. Die Wintergersten wurden am 25.09. nach Winterweizen (Löpsingen) und 29.09. nach Mais (Marzelstetten) gesät. Die Winterweizen am 09.10. nach Winterraps (Marzelstetten) und 10.10. nach Mais (Wallerstein). Die Ergebnisse helfen den Landwirten bei der Planung, sind allerdings nicht als allgemeine Empfehlung anzusehen. Ein geplanter Fungizideinsatz ist immer anhand der aktuellen Witterung und dem Krankheitsdruck auf dem eigenen Schlag abzuwägen.

Die Beprobung in der Wintergerste für KW 18 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Wintergerste 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauRynchosporiumNetzfleckenZwergrostHalmbruch
EISeuversholzEsprit*
EIBuxheimAlmut39---O
DONLöpsingenSandra39--O
ARettenbergenSandra49--O
AICPetersdorfJulia45-O-
DAHOberrothArthene45---O
FFBEgenhofenSU Vireni49O-O
GZGünzburgArthene43---
LLLandsbergArthene41O--O
GZSchneckenhofenSandra*
MNPfaffenhausenArthene37---O
DLGMarzelstettenArthene47-

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Wintergersten haben sich im Wachstum weiterentwickelt. In Löpsingen wurde das Stadium 39 und in Marzelstetten 47 erreicht. Die Krankheitssituation ist nahezu unverändert, dominierend sind die Infektionen durch Zwergrost. Die Abschlussbehandlung (BBCH 45-49) gegen Ramularia steht an. Hier wird der Zusatz von 750 g/ha Folpet (1,5l/ha Folpan 500 SC oder Amistar Max zum Breitbandfungizid auf jeden Fall empfohlen.

Die Beprobung in Winterweizen für KW 18 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Winterweizen 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSptoria nodorumSeptoria triticiDTRGelbrostBraunrostHalmbruch
EIBuxheimChevignon33---O--
EISeuversholzRGT Reform31--O----
DONWallersteinApostel33--O----
NDFeldkirchenKometus33------
AAchsheimKWS Emmerick32------
GZSchneckenhofenPatras32------
GZGünzburgSU Jonte32------
AUntermeitingenRGT Reform31------
PAFKreutenbachAsory31--O----
AICAinertshofenKWS Keitum31------
LLLandsbergKWS Emmerick31--O-O--
DAHGroßberghofenRGT Reform31--O----
FFBDürabuchKWS Emmerick31-------
DLGMarzelstettenAsory32------
MNSalgenSU Jonte32--O----

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Winterweizenbestände haben sich gegenüber der letzten Woche kaum weiterentwickelt und befinden sich überwiegend im Ein- bis Dreiknotenstadium (BBCH 31-33). Die Krankheitssituation hat sich kaum geändert. Weiterhin ist die Befallshäufigkeit durch Septoria an den Standorten sehr unterschiedlich. Sie reichen von keinem Befall, Standort Dürrabuchstein, bis 97 % in Feldkirchen und haben im letzteren Fall die Behandlungsschwelle von 40 % deutlich überschritten. An zwei Standorten wurden Gelb- und zum Teil Braunrost gefunden. Soweit noch nicht geschehen, sollte bei Überschreitung der Schadschwelle eine Fungizidbehandlung möglichst zeitnah durchgeführt werden.

Die Beprobung in Dinkel für KW 18 zeigt folgende Ergebnisse

LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSeptoria nodorumSeptoria triticiDTRRosteHalmbruch
DONRiedlingenHohenloher31O-O---
LLLandsbergZollernfit31-O----