Krankheitsmonitoring im Getreide KW 20

In Wintergerste und -weizen können verschiedene Krankheiten auftreten. Zur Bestimmung des optimalen Fungizideinsatzes werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Proben in Wintergerste und Winterweizen genommen und analysiert.

Proben wurden in Wintergerste und in Weizen am 13.05.2024 gezogen. Ziel ist es, unnötige Fungizidanwendungen zu vermeiden und trotzdem auftretende Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen. Ein Pflanzenschutzeinsatz ist immer erst bei Überschreitung der wirtschaftlichen Schadschwelle sinnvoll. Erst zu diesem Zeitpunkt übersteigt der abgesicherte Mehrertrag die Kosten für Mittel und Überfahrt. Vor allem in den letzten Jahren war es oft sehr wirtschaftlich, nur eine Fungizidmaßnahme durchzuführen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Besonders vorbeugende Fungizideinsätze zum Wachstumsregler-Termin sind nicht sinnvoll und nach guter fachlicher Praxis abzulehnen.

Die Monitoring-Ergebnisse dienen als Hilfestellung zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes. Hierfür wurden auf vier Standorten Spritzfenster, innerhalb derer keine Fungizide eingesetzt werden, angelegt. Wöchentlich werden ab dem Entwicklungsstadium BBCH 30 Pflanzenproben vom AELF Nördlingen-Wertingen gezogen und anschließend vom AELF Augsburg ausgewertet. Die Monitoringflächen befinden sich in Löspingen, Wallerstein und Marzelstetten. Die Wintergersten wurden am 25.09. nach Winterweizen (Löpsingen) und 29.09. nach Mais (Marzelstetten) gesät, die Winterweizen am 09.10. nach Winterraps (Marzelstetten) und am 10.10. nach Mais (Wallerstein). Die Ergebnisse helfen den Landwirten bei der Planung, sind allerdings nicht als allgemeine Empfehlung anzusehen. Ein geplanter Fungizideinsatz ist immer anhand der aktuellen Witterung und des Krankheitsdrucks auf dem eigenen Schlag abzuwägen.

Die Beprobung in der Wintergerste für KW 20 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Wintergerste 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauRynchosporiumNetzfleckenZwergrostHalmbruch
EISeuversholzEsprit51-O--
EIBuxheimAlmut55---O-
DONLöpsingenSandra55--O-
ARettenbergenSandra55-OO-
AICPetersdorfJulia51-OO-
DAHOberrothArthene61---O-
FFBEgenhofenSU Vireni61O---
GZGünzburgArthene51----
LLLandsbergArthene61--O-
GZSchneckenhofenSandra41----
MNPfaffenhausenArthene51---O-
DLGMarzelstettenArthene61O---

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Wintergersten haben bereits zu blühen angefangen und die Behandlung ist mittlerweile abgeschlossen. Die meisten Gerstenfungizide sind auch nur bis zum Beginn der Blüte (BBCH 61) zugelassen. Damit ist das Monitoring für die Wintergerste für dieses Jahr beendet.

Die Beprobung in Winterweizen für KW 20 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Winterweizen 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSptoria nodorumSeptoria triticiDTRGelbrostBraunrostHalmbruch
EIBuxheimChevignon41------
EISeuversholzRGT Reform37-----O
DONWallersteinApostel41---O--
NDFeldkirchenKometus41------
AAchsheimKWS Emmerick37-----O
GZSchneckenhofenPatras37---O-O
GZGünzburgSU Jonte37------
AUntermeitingenRGT Reform37------
PAFKreutenbachAsory37-----O
AICAinertshofenKWS Keitum37-----O
LLLandsbergKWS Emmerick37--O-O--
DAHGroßberghofenRGT Reform37--O----
FFBDürabuchKWS Emmerick39--O----
DLGMarzelstettenAsory37---O-O
MNSalgenSU Jonte37------

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Winterweizenbestände haben alle das Stadium 37 erreicht. In Wallerstein ist als früher Standort das Fahnenblatt bereits voll entwickelt. In den unbehandelten Monitoringschlägen erreichen die Symptome bereits deutlich die Blattetage F-2, sogar in der behandelten Variante im Weizenmodell finden sich 100 % Septoria auf F-4 und bereits 20 % auf F-3. Neben Septoria tritici ist weiterhin auf Gelbrost zu achten. Beim Monitoring wurde er sowohl in Wallerstein als auch in Marzelstetten gefunden. Aufgrund der zu erwartenden feuchtwarmen Witterung ist mit einer weiteren Ausbreitung zu rechnen. Die Bestände sind daraufhin zu kontrollieren. Andere Krankheiten wie Mehltau oder DTR sind dagegen weiterhin nur selten zu finden, in der Regel unterhalb der Bekämpfungsschwellen.

Die Beprobung in Dinkel für KW 20 zeigt folgende Ergebnisse

LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSeptoria nodorumSeptoria triticiDTRRosteHalmbruch
DONRiedlingenHohenloher37O-O--
LLLandsbergZollernfit33--O---