Waldumbau vor Ort
Der Wald von Christine und Max Redel – ein echtes Generationenprojekt

Max RedelZoombild vorhanden

© Silke Schulz-Könicke/AELF

„Man muss froh sein, wenn man sowas hat“, sagt Max Redel aus dem Buttenwiesener Ortsteil Pfaffenhofen.

Der Wald von Christine und Max Redel ist ein Generationenprojekt, wie es im Buche steht: Gemeinsam arbeitet das Ehepaar daran, den Wald seinen Kindern und Enkeln gut zu hinterlassen. In erster Linie ist es Max Redel, der sich um den Wald kümmert, Christine unterstützt ihn bei den Planungen und auch bei der der Arbeit vor Ort. Ihr liegt der Wald, den ihr ihre Eltern hinterlassen haben, ganz besonders am Herzen.

Dass das alles mit viel Arbeit verbunden ist, wissen die Redels nur zu gut: Ein Grundstück befindet sich in der Heidenau, ein fichtendominiertes bei Lauterbach. Die Eschen in der Heidenau waren – wie alle Eschen dort - am Eschentriebsterben erkrankt und mussten entnommen werden. Max Redel entschied sich dafür, dieses Problem überlegt anzugehen, nicht alles auf einmal.
„Man muss mit der Arbeit auch noch hinterherkommen.“ Immerhin mussten nicht nur die Eschen gefällt und wieder Bäume gepflanzt werden. Diese Wiederaufforstungsflächen wollen auch gepflegt – sprich, gemäht – werden, damit die jungen Bäume nicht von der Bodenvegetation überwachsen werden. Das bedeutet viel schweißtreibende Arbeit im Sommer mit dem Freischneider.
Und so begann Max Redel 2017 mit einer 700 Quadratmeter großen Teilfläche und pflanzte 400 Stieleichen und 75 Hainbuchen als Begleitbaumart. 2019 folgte die nächste Teilfläche mit 250 Bergahornen und 50 Winterlinden. 2020 schließlich wurden 225 Flatterulmen und 50 Winterlinden gepflanzt. Die 25 Vogelkirschen – die Wildform der Süßkirsche – überstanden das Pfingsthochwasser 2024 nicht. Sie werden durch Flatterulmen ersetzt, denen „nasse Füße“ auch in jungen Jahren nichts ausmachen.

Konkurrenzvegetation macht keine Probleme mehr

In der Heidenau sind die jungen Bäume inzwischen groß genug, dass ihnen die Konkurrenzvegetation keine Probleme mehr macht. „Es ist schön, wenn man sieht, wie es funktioniert. Und wenn mal etwas nicht so gut funktioniert, dann macht man es eben anders“, sagt Max Redel, der nicht verstehen kann „dass manche Waldbesitzer auf freien Flächen gar nichts machen und nur Brombeeren züchten“.

Bereicherung für den Wald

Doch das nächste Waldumbau-Projekt wartet bereits: Im Wald bei Lauterbach haben die Redels hiebsreife Fichten geerntet. Auch hier vorerst auf einer Teilfläche. Und auch hier sollen zukunftsfähige Baumarten gepflanzt werden. Der Zaun steht bereits, eine Förderung für dieses Projekt wurde beim AELF Nördlingen-Wertingen bereits beantragt.
Max Redel hat sich beim Beratungsgespräch mit AELF-Försterin Silke Schulz-Könicke für Vogelkirschen mit Feldahorn als Begleitbaumart entschieden. Diese Arten haben auf dem Standort sehr gute Wuchsbedingungen und hervorragende Prognosen, dem Klimawandel standzuhalten. Sie werden in etlichen Jahrzehnten wertvolles Holz liefern und bis dahin mit Blüten und Früchten eine wertvolle Bereicherung für die Lebensgemeinschaft im Wald sein. Und somit tun die Redels für ihre Kinder und Enkel genau das, was die Eltern von Christine Redel für ihre Tochter getan haben: Dafür sorgen, dass der Wald in einem guten Zustand bleibt.

Eschentriebsterben

Heimische Eschen werden durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus derzeit massiv in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch »Falsches Weißes Stengelbecherchen« genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert und ist auch in Bayern flächendeckend in den Eschenbeständen anzutreffen.
Seit seinem Erstnachweis in Deutschland im Jahr 2007 und in Bayern 2008 wird eine negative Krankheitsentwicklung in Eschenbeständen jeglichen Alters zunehmend sichtbar. Mit einem Rückgang des Pathogens ist derzeit nicht zu rechnen und auch die Anzahl resistenter Eschen ist sehr gering, weswegen derzeit gezielt an der Aufklärung des Infektionsweges, dem Krankheitsverlauf und der Ausbreitung des Pilzes geforscht wird. (Quelle: Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft LWF)

Waldbauliche Beratung und forstliche Förderung

Mit dem waldbaulichen Förderprogramm (WALDFÖPR) bietet der Freistaat Bayern Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern für eine Vielzahl waldbaulicher Maßnahmen einen attraktiven Anreiz. Ziel ist es, standortgerechte, klimatolerante, stabile Bestände zu etablieren. Ansprechpartner sind die Förster an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die den Waldbesitzern mit ihrem Fachwissen beratend zur Seite stehen.

Weitere Informationen

Breites Angebot an Förderprogrammen
Finanzielle Förderung für Waldbesitzer

Buchenverjüngung unter Fichtenschirm

© Jan Böhm

Der Freistaat Bayern, der Bund und die Europäische Union unterstützen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit der Förderung aus staatlichen Finanzmitteln. Ziel ist der Aufbau zukunftsfähiger, stabiler und gesunder Waldbestände. Welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier. 

Finanzielle Förderung - Waldbesitzer-Portal Externer Link