Krankheitsmonitoring im Getreide

In Wintergerste und -weizen können verschiedene Krankheiten auftreten. Zur Bestimmung des optimalen Fungizideinsatzes werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Proben in Wintergerste und Winterweizen extra Proben genommen und analysiert.

Proben wurden in Wintergerste und in Weizen am 08.04.2024 gezogen. Ziel ist es, unnötige Fungizid Anwendungen zu vermeiden und trotzdem auftretende Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen. Ein Pflanzenschutzeinsatz ist immer erst bei Überschreitung der wirtschaftlichen Schadschwelle sinnvoll. Erst zu diesem Zeitpunkt übersteigt der abgesicherte Mehrertrag die Kosten für Mittel und Überfahrt. Vor allem in den letzten Jahren war es oft sehr wirtschaftlich nur eine Fungizidmaßnahme durchzuführen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Besonders vorbeugende Fungizideinsätze zum Wachstumsregler-Termin sind nicht sinnvoll und nach guter fachlicher Praxis abzulehnen.

Die Monitoring-Ergebnisse dienen als Hilfestellung zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes. Hierfür wurden auf 4 Standorten Spritzfenster, innerhalb derer keine Fungizide eingesetzt werden, angelegt. Wöchentlich werden ab dem Entwicklungsstadium BBCH 30 Pflanzenproben vom AELF Nördlingen-Wertingen gezogen und anschließend vom AELF Augsburg ausgewertet. Die Monitoringflächen befinden sich in Wallerstein und Marzelstetten. Die Wintergersten wurden am 25.09. nach Winterweizen (Wallerstein) und 29.09. nach Mais (Marzelstetten) gesät. Die Winterweizen am 09.10. nach Winterraps (Marzelstetten) und 10.10. nach Mais (Wallerstein). Die Ergebnisse helfen den Landwirten bei der Planung, sind allerdings nicht als allgemeine Empfehlung anzusehen. Ein geplanter Fungizideinsatz ist immer anhand der aktuellen Witterung und dem Krankheitsdruck auf dem eigenen Schlag abzuwägen.

Die Beprobung in der Wintergerste für KW 15 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Wintergerste 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauRynchosporiumNetzfleckenZwergrostHalmbruch
EISeuversholzEsprit32O---
EIBuxheimAlmut32----
DONLöpsingenSandra32----
ARettenbergerSandra37----
AICPetersdorfJulia31----
DAHOberrothArthene32---O-
FFBEgenhofenSU Vireni34O-O-
GZGünzburgSU Vireni32----
LLLandsbergArthene32O---
GZSchneckenhofenSandra31----
MNPfaffenhausenArthene32---O-
DLGMarzelstettenArthene34----

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die ersten Ergebnisse in der Wintergerste zeigen, dass in Schwaben anders als in den übrigen Regierungsbezirken sehr viel Zwergrost zu finden ist, an fast allen Standorten deutlich über der Bekämpfungsschwelle von 30 % BH im Gerstenmodell Bayern. Da bei Zwergrost für eine weitere Ausbreitung neben der reinen Befallshäufigkeit noch die Voraussetzung mindestens 2-3 Tage Temperaturen über 20 Grad maßgeblich ist und zudem der Zwergrost als ein eher schwacher Erreger gilt, sollte eine frühe Behandlung immer im Einzelfall entschieden werden. Mit der Zwergrostbehandlung und einer späteren Ramulariabekämpfung erfolgt eine Doppelbehandlung. Die Monitoringergebnisse der letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass die Wirtschaftlichkeit in diesem Fall in der Regel sehr knapp bzw. nicht gegeben ist.

Die Beprobung in Winterweizen für KW 15 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Winterweizen 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSptoria nodorumSeptoria triticiDTRGelbrostBraunrostHalmbruch
EIBuxheimChevignon31--O----
EISeuversholzRGT Reform31--O----
DONWallersteinApostel31--O----
NDFeldkirchenKometus31--O----
AAchsheimKWS Emmerick31--O----
GZSchneckenhofenPatras31--O----
GZGünzburgSU Jonte31------
AUntermeitingenRGT Reform30-------
PAFKreutenbachAsory30--O----
AICAinertshofenKWS Keitum30--O----
LLLandsbergKWS Emmerick31--O----
DAHGroßberghofenRGT ReformkeineProbe
FFBDürabuchKWS EmmerickkeineProbe
DLGMarzelstettenAsory31--O----
MNSalgenSU JontekeineProbe

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten