Reifemonitoring im Silomais KW 37

© Dr. Michael Ammich/AELF
Zur Bestimmung des optimalen Erntezeitpunktes bei Silomais werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch 2025 wieder Trockensubstanzuntersuchungen durchgeführt.
Im Rahmen des Monitorings werden an den in der Tabelle aufgeführten Standorten wöchentlich montags eine Stichprobe von zwei Pflanzen genommen und die Trockensubstratgehalte von Kolben, Restpflanze und Gesamt-Pflanze bestimmt.
Zu berücksichtigen ist die unterschiedliche Reifeentwicklung je nach Sorte, Standort und Saatzeitpunkt. Die Ergebnisse der Trockensubstanzuntersuchungen dienen als Anhaltswerte und ersetzen nicht die Kontrolle der eigenen Bestände.
Die Siloreife ist in der Regel ab einem Trockenmassegehalt von 30 % in der Gesamtpflanze und von 55 % im Kolben erreicht.
Die Beprobung in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries für KW 37 zeigt folgende Ergebnisse:
Standort | Sorte | Reifezahl | Saat am | TM-Gehalt in % Gesamtpflanze | TM-Gehalt in % Restpflanze | TM-Gehalt in % Kolben |
---|---|---|---|---|---|---|
Laugna 1 | Greystone | S 250 | 16.04.2025 | 29,9 | 18,2 | 50,1 |
Laugna 2 | Discover | S 240 | 16.04.2025 | 30,1 | 18,9 | 53,5 |
Bliensbach 1 | DKC 3350 | S 250 / K 250 | 19.04.2025 | 32,9 | 20,4 | 54,7 |
Bliensbach 2 | IG Justy | S 260 / K 250 | 03.05.2025 | 27,9 | 19,3 | 46,4 |
Oppertshofen | Glorius | S 260 / K 250 | 14.04.2025 | 32,2 | 19,5 | 54,7 |
Mörslingen | Greystone | 250 - 260 | 14.04.2025 | 30,7 | 20,4 | 56,4 |
Entwicklung
Standorte | KW 36 | KW 37 | KW 38 | KW 39 | KW 40 | |
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Laugna 1 | Kolben | 49,7 | 50,1 | |||
Restpflanze | 19,8 | 18,2 | ||||
Gesamtpflanze | 29,6 | 29,9 | ||||
Laugna 2 | Kolben | 51,9 | 53,5 | |||
Restpflanze | 21,7 | 18,9 | ||||
Gesamtpflanze | 30,4 | 30,1 | ||||
Bliensbach 1 | Kolben | 52,8 | 54,7 | |||
Restpflanze | 19,4 | 20,4 | ||||
Gesamtpflanze | 30,6 | 32,9 | ||||
Bliensbach 2 | Kolben | 42,5 | 46,4 | |||
Restpflanze | 17,4 | 19,3 | ||||
Gesamtpflanze | 25,1 | 27,9 | ||||
Oppertshofen | Kolben | 50,4 | 54,7 | |||
Restpflanze | 18,7 | 19,5 | ||||
Gesamtpflanze | 29,5 | 32,2 | ||||
Mörslingen | Kolben | 52,9 | 56,4 | |||
Restpflanze | 20,5 | 20,4 | ||||
Gesamtpflanze | 30,3 | 30,7 |
Solange die Maispflanze ausreichend grüne Blätter aufweist, kann sie noch assimilieren, d.h. Zucker bilden und diesen als Stärke im Kolben einlagern. „Ausreichend“ heißt, solange mindestens die halbe Pflanze noch grün ist. Ab 58 % TM im Korn ist keine weitere Stärkeeinlagerung zu erwarten.
Bei einem TM-Gehalt von mehr als 25 % in der Restpflanze ist die Verdichtung im Silo oft problematisch. Um eine ausreichende Verdichtung im Silo sicher zu stellen, gilt für die Häcksellänge: je trockener, desto kürzer! Bei TM-Gehalten von über 37 % wird eine Häcksellänge von ca. 5 mm empfohlen.
Auf gleichmäßige Schichten (nicht über 30 cm), ausreichend Walzgewicht und den Einsatz von DLG-geprüften Siliermittel, besonders im oberen Drittel, ist zu achten.
Wichtig: Silos sechs bis acht Wochen unter Verschluss halten, bis der Silierprozess abgeschlossen ist.
Bei kolbenlosem Silomais ist ein höherer Zuckergehalt zu erwarten, da hier noch keine Umwandlung von Zucker in Stärke stattgefunden hat. Um eine Nacherwärmung sowie damit verbundene Qualitäts- und Futterverluste (Schimmelbildung!) zu vermeiden, ist der Einsatz von Siliermittel und das Geschlossenhalten des Silos für mindestens acht Wochen dringend erforderlich. Zudem ist der Zuckergehalt in der Fütterung zu berücksichtigen (Futteruntersuchung).
Siliergut besitzt bei großer Hitze und Trockenheit eine höhere Materialtemperatur und somit auch Silostockwärme. Daher sollte der Ernteprozess nach Möglichkeit in die Morgen- oder Abendstunden gelegt werden.
Bayernweites Reifemonitoring zu Silomais - Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)